Sicherung von Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie: Kurzarbeitergeld sich wird um 20 Prozent aufgestockt.  Copyright igmetall.de
Sicherung von Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie: Kurzarbeitergeld sich wird um 20 Prozent aufgestockt. Copyright igmetall.de

Der Erste Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann hat in Frankfurt die Eckpunkte des Tarifabschlusses in Nordrhein-Westfalen vorgestellt, mit dem die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie unterstützt werden sollen.
 

Freizeit für Eltern, Aufstockung für Kurzarbeiter

Die Nettoentgelte der Beschäftigten sollen für die ersten Monate auf dem Niveau von etwa 80 Prozent weiter gezahlt werden  - das Kurzarbeitergeld liegt nur bei 60 Prozent. Die Aufstockung um 20 Prozent finanziert sich zum einen durch eine Abschmelzung der Sonderzahlungen, zum anderen durch einen Arbeitgeberzuschuss von 350 € je Vollzeitbeschäftigtem.
 
Beschäftigte, die ansonsten keine Möglichkeit haben, ihre Kinder zu betreuen, erhalten in diesem Jahr einmalig fünf bezahlte Freistellungstage, die nicht auf den Urlaub angerechnet werden.
 
Eltern mit Kindern bis zu zwölf Jahren können bis zu acht freie Tage bekommen, wenn die Kita oder Schule geschlossen ist. Hierzu wird die bisherige Regelung zur Umwandlung des tariflichen Zusatzgeldes ausgeweitet.
 
IG-Metall-Chef Hoffmann zeigte sich erfreut über die erzielten Ergebnisse: „Dieser Abschluss ist ein Beitrag zur Abfederung der Coronakrise und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Die Tarifvertragsparteien hatten für diesen Tarifvertrag die laufende Tarifrunde unterbrochen.
 

Hoffmann fordert höheres Kurzarbeitergeld für alle

Gleichzeitig kritisierte Hofmann erneut das Verhalten der Bundesregierung in Bezug auf die Neuregelung des Kurzarbeitergeldes. Leider sei es nicht in allen Branchen möglich, über Tarifverträge eine Anhebung zu erreichen. Hier stünden die Menschen im Regen.
 
Hofmann: „Eine schlagartige Reduzierung des Einkommens um über 40 Prozent kann kein Familienhaushalt tragen.“ Während die Politik Milliardenpakete für Unternehmen und Freiberufler bereitstelle, blieben Millionen von abhängig Beschäftigten ohne Schutz. Das habe mit gelebter Sozialpartnerschaft nichts zu tun.“
 
Hofmann betonte, die offenen Fragen der Tarifrunde 2020 wieder aufgreifen zu wollen: „Nach der Bewältigung der akuten Probleme werden wir uns wieder den Zukunftsthemen zuwenden.“

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