Wer in der Pflege arbeitet, kann sich schon bald über eine steuerfreie Sonderzahlung freuen. Copyright by Adobe Stock/didesign
Wer in der Pflege arbeitet, kann sich schon bald über eine steuerfreie Sonderzahlung freuen. Copyright by Adobe Stock/didesign

Die Prämie ist zusammen mit dem Juligehalt fällig. Der Anspruch besteht zunächst nur für tarifgebundene Beschäftigte, nach Willen von ver.di soll er aber schon bald für alle gelten.
 

Sonderprämie aufgrund besonderer Belastung

Die Prämie in Höhe von 1.500 Euro erhalten in Vollzeit beschäftigte Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und Pflegeleitungen sowie Alltagsbegleiterinnen und -begleiter, Betreuungskräfte und Assistenzkräfte. Wer Teilzeit arbeitet, erhält die Prämie anteilig entsprechend der geleisteten Stunden. Auszubildende sollen eine Prämie von 900 Euro erhalten.
 
Sylvia Bühler, zuständiges Mitglied im ver.di-Bundesvorstand, zeigte sich zufrieden über den Abschluss: „Die Corona-Pandemie führt allen vor Augen, wie wichtig die Versorgung von alten und pflegebedürftigen Menschen ist. Markt und Wettbewerb haben hier nichts verloren, die Politik muss hier dringend umsteuern.“
 
Ziel von ver.di sei es, dass alle Pflegekräfte in der Altenpflege eine Prämie bekommen, unabhängig davon, ob sie einen Tarifvertrag haben oder nicht. Verdi werde deshalb beantragen, den Tarifvertrag für allgemeinverbindlich zu erklären. Damit müssten auch nicht-tarifgebundene Arbeitgeber die Prämie zahlen. Die zuständigen Gremien werden den Tarifvertrag in den nächsten Tagen beraten.
 

Prämie steuerfrei

Auf die Prämie in Höhe von 1.500 Euro müssen die begünstigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weder Steuern, noch Sozialabgaben zahlen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hatte bereits in der letzten Woche verkündet, Pandemiebedingte Prämien bis zu 1.500 Euro steuerfrei zu stellen.
 
Damit wollte er die besonderen Leistungen während der Coronakrise würdigen. Beschäftigte müssen hier also nicht mit Abzügen rechnen, sondern erhalten als Netto das Brutto.
 
Gleichzeitig betonten die Tarifparteien, weiter daran zu arbeiten, einen Tarifvertrag abzuschließen, der auf alle Arbeitgeber erstreckt werden soll. Die Prämie sei eine Anerkennung für das Arbeiten unter erschwerten Bedingungen, sie ersetze aber nicht eine angemessene Vergütung.
 
Zudem betonten die Verhandlungsführer, wie wichtig es sei, Altenpflegeheime und ambulante Dienste schnellstmöglich mit Schutzausstattung zu versorgen. Hier sitze man auf einem Pulverfass, das kein Geld der Welt ausgleichen könne.
 
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