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Miteinander für morgen - solidarisch und gerecht

Unter diesem Motto findet der 24. Ordentliche Gewerkschaftstag der IG Metall vom 6. bis 12. Oktober 2019 in der Messe Nürnberg statt.

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Mit der Forderung nach mehr Tarifbindung eröffnete die IG Metall am Sonntag ihren 24. ordentlichen Gewerkschaftstag.

In den kommenden Tagen werden sich die 483 Delegierten mit der Frage auseinandersetzen zu haben, wie in einer sich dramatisch verändernden Arbeitswelt durch Energie- und Mobilitätswende die Sicherung der Beschäftigung gewährleistet werden kann.

Durch Energie- und Mobilitätswende verändert sich die Arbeitswelt dramatisch. Deshalb müssen sich die 483 Delegierten mit der Frage auseinandersetzen, wie die Beschäftigung zu sichern ist.

Kämpferische Christiane Benner

In ihre Rede zur Eröffnung des Gewerkschaftstages machte die Zweite IGM Vorsitzende deutlich, dass sich die tiefgreifende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft wie ein roter Faden durch die  Entschließungen, Leitanträge und knapp 800 Anträge ziehe. Darüber haben die die Delegierten in den nächsten Tagen zu beraten und entscheiden.

„Wir werden in der kommenden Woche viel über die großen Veränderungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft sprechen“, so Christiane Benner.

Diese besondere Umbruchsituation stelle nicht nur eine grundlegende Herausforderung für Beschäftigte, Unternehmen und Politik dar. „Wir wollen gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, die für alle Menschen lebenswert ist!“, forderte Benner auf. „Lasst uns unsere Geschichte einer fairen Transformation erzählen: sozial, ökologisch und gerecht. Das sind unsere Werte. Und wir leben sie auch!“

Hubertus Heil: Wir brauchen starke Gewerkschaften

Der Bundesminister für Arbeit und Soziales unterbrach eigens seinen Urlaub, um zu den Delegierten sprechen zu können. Er unterstrich bei der Eröffnungsveranstaltung die Bedeutung der Gewerkschaften: „Deutschland geht es ökonomisch gut. Der Arbeitsmarkt brummt, wir haben in vielen Branchen und Regionen Vollbeschäftigung. Tatsache ist aber auch: Viele in unserem Land machen sich Sorgen um ihren Job, um ihre Zukunft. Wir müssen dafür sorgen, dass die Arbeitnehmer von heute auch die Arbeit von morgen machen können.“ Das Thema Qualifizierung werde somit zur Schicksalsfrage unserer sozialen Marktwirtschaft. Deshalb, „brauchen  wir eine neue realistische Zuversicht. Und dafür brauchen wir starke Gewerkschaften und starke Betriebsräte.“

Ausweitung des Kurzarbeitergeldes 

Bundesarbeitsminister Heil betonte, er wolle alle Instrumente parat haben, um flexibel reagieren zu können, wenn in Deutschland eine wirtschaftliche Krise bevorstehe. Er denke an eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes. Diese Leistung der Arbeitslosenversicherung solle dazu führen, Beschäftigte für die veränderten Anforderungen fit zu machen. 

Tarifbindung für Altenpfleger*innen

"Die Transformation liegt nicht vor uns, die hat bereits begonnen", sagte Heil. Es werde Bereiche geben, in denen das Ergebnis der Digitalisierung menschliche Arbeit ersetzte. Es gebe aber auch Bereiche, in denen die Nachfrage nach menschlicher Arbeit sogar wachse - etwa in der Pflege. "Nur 20 Prozent der Altenpflegerinnen und Altenpfleger sind tarifgebunden". Es sei eine "Frage der Vernunft", dies zu ändern.

Reiner Hofmann: „Keine Augen zu und durch“

Im Rahmen eines Interviews mit der Moderatorin der Eröffnungsveranstaltung Linda  Zervakis betonte der DGB-Vorsitzende, dass ein einfaches „Augen zu und durch“ keine Antwort auf die tiefgreifenden Umwälzungen sein könne. Denn, so Hofmann, „den Preis dafür bezahlen am Ende die Beschäftigten“. Dies aber dürften die Gewerkschaften nicht zulassen. Arbeitgeber müssten endlich begreifen, dass sie den Wandel nicht einfach aussitzen können, sondern ihn nur gemeinsam mit den Beschäftigten und den Gewerkschaften aktiv gestalten können. „Eine moderne Arbeitswelt“, so der DGB Vorsitzende, „braucht eine  moderne Mitbestimmung.“

Grußworte des Nürnberger Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Maly

Zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung begrüßte Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister von Nürnberg, die Delegierten. Zunächst versuchte er, die Delegierten mit den Schönheiten Nürnbergs vertraut zu machen. Danach  ging er auch auf das Schwerpunktthema „Transformation“ ein, in dem er „das richtige Thema zur richtigen Zeit“ sieht. 

Die Menschen, so Maly, beschäftigen viele Fragen: Wie verändert die Digitalisierung unsere Arbeitswelt? Wird alles entspannter und schöner? Oder entstehen durch Big Data neue Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse subtiler Art? „Für diese großen Zukunftsfragen ist Nürnberg als alter Metaller-Standort der richtige Platz. Denn eines gilt in der alten wie der neuen Arbeitswelt: "Nur gemeinsam sind wir stark!"

Vom IG Metall Gewerkschaftstag berichten:
Till Bender - Michael Wanner - Hans-Martin Wischnath