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Forum gewerkschaftliche Kommunikationsstrategien 2016

Auch 2016 fand wieder das „Forum gewerkschaftliche Kommunikationsstrategien“ in Berlin statt. Wie immer zu Jahresende trafen sich die Kommunikationsfachleute der DGB Gewerkschaften zu spannenden Vorträgen und regem Austausch. Dabei war auch eine Delegation des DGB Rechtsschutz.

Auch 2016 fand wieder das „Forum gewerkschaftliche Kommunikationsstrategien“ in Berlin statt. Wie immer zu Jahresende trafen sich die Kommunikationsfachleute der DGB Gewerkschaften zu spannenden Vorträgen und regem Austausch. Dabei war auch eine Delegation des DGB Rechtsschutz.

Veranstaltet vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE), der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Industriegewerkschaft Metall, der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft trafen sich nicht nur die „Onliner“ der DGB Gewerkschaften, sondern alle, die sich im gewerkschaftlichen Umfeld mit dem Thema Kommunikation beschäftigen.

Neue Entwicklungen bei den Gewerkschaften

Fester Bestandteil des Forums, das auch diesmal von Brigitte Johst in gewohnt charmant-souveräner Art moderiert wurde, ist der Blick auf Entwicklungen „im eigenen Laden“. Wie auch in den vergangenen Jahren haben die Veranstalter interessante Beispiele für gelungene Kommunikation gefunden.

So berichtete Heiko Messerschmidt von der IG Metall Küste von seinem Projekt „AutohausFAIR“. Anstatt Missstände anzuprangern gehen die Metaller von der Küste den umgekehrten Weg und belohnen Arbeitgeber, die sich durch faire Arbeitsbedingungen hervortun.

Im Anschluss daran stellte Ulla Spiekermann die neue Gruppenplattform von ver.di vor. Als eine Art „gewerkschaftliches Facebook“ ermöglicht die Gruppenplattform den Austausch von Mitgliedern und Untergliederungen. Auch beim DGB ist eine solche Plattform im Aufbau, wie André Plüschke zu berichten wusste.

Der Facebook-Manager spricht

Mit großer Spannung erwartet worden war auch der Auftritt von Semjon Rens, der als Vertreter des „richtigen“ Facebook einen Überblick über die Aktivitäten seines Unternehmens und spannende Ausblicke auf geplante Veränderungen bot.

Doch nicht nur die technischen Entwicklungen waren Thema seines Vortrags, sondern auch der Umgang von Facebook mit rechtsradikaler Hetze auf seinen Seiten und die Problematik verzerrter Wirklichkeit im postfaktischen Zeitalter.

Insbesondere zu letzterem kam es zu einer angeregten Diskussion, in der sich der Referent den vielen kritischen Fragen stellte. Auch wenn nicht alle zur allgemeinen Zufriedenheit beantwortet werden konnten, war es doch spannend, einen realen Vertreter des virtuellen Mediums zur erleben.

Themenrunden: Neue Kanäle und Rechtspopulismus

Bewusst an diesen Vortrag anknüpfend ging es anschließend in die unterschiedlichen Themenrunden. Die Veranstalter hatten hier kurzfristig und aus aktuellem Anlass das Thema „Rechtspopulismus im Netz: Erfahrungen und Gegenstrategien“ aufgenommen.

Daneben informierte Andreas Schließmann von den Erfahrungen der IG Metall mit ihrem WhatsApp-Auftritt, der ursprünglich als zusätzlicher Informationskanal in der Tarifrunde eingerichtet worden war und sich gut entwickelt hat.
Als weitere Themenrunde gab es eine Diskussion zum Thema „Best/Worst of Agentur“, bei der die Teilnehmer ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit verschiedenen Agenturen austauschen konnten.

Tipps für Recht und Kampagnen

Als Referent für Recht berichtete Prof. Friedrich Holl von der TH Brandenburg über die Datenschutzerklärung. Dabei zeigte sich, dass dieses Instrumentarium, das den meisten jedenfalls grundsätzlich bekannt war, mehr Fragen aufwirft als gedacht.

Zum Abschluss der Tagung referierte Andreas von Bernstorff [Campaigner Kampagneleiter] bei Greenpeace) aus seiner langjährigen Kampagnentätigkeit bei Greenpeace. Er gab einen beeindruckenden Überblick über die Aktionen und deren strategischen Hintergrund.

Insgesamt stand das Forum, das sich wie immer einer wachsenden Beliebtheit erfreut hat, unter dem Eindruck des Wahlerfolgs rechtspopulistischer Politiker, die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten war noch nicht lange her.

Diese Erfolge, auch durch die neuen Medien, standen sowohl bei der Diskussion um Facebook, als auch in der Themenrunde Rechtspopulismus im Mittelpunkt. Mit einem gestärkten Bewusstsein für die Herausforderungen, die diese Entwicklung für die gewerkschaftliche Bewegung mit sich bringt, verließen die Teilnehmer*innen die Tagung.