Familien mit Kindern habe es in der Corona-Krise nicht leicht. Jetzt gibt es einen Tropfen auf den heißen Stein! Copyright by Adobe Stock/Oleksandr
Familien mit Kindern habe es in der Corona-Krise nicht leicht. Jetzt gibt es einen Tropfen auf den heißen Stein! Copyright by Adobe Stock/Oleksandr

 Eltern erhalten für jedes Kind, für das sie auch Kindergeld bekommen können, wegen der Corona-Krise einen einmaligen Kinderbonus von 300 Euro. So hat es das Bundeskabinett Anfang Juni 2020 beschlossen. Der Bonus wird versteuert, jedoch nicht auf Sozialleistungen wie „Hartz IV“ angerechnet. Er soll gezielt Familien mit kleinen und mittleren Einkommen zu Gute kommen, weil er mit dem steuerlichen Kinderfreibetrag verrechnet wird.


Die Familienministerien wertet das Ergebnis des Koalitionsausschusses als großen Erfolg

Auch Familien, deren Kinder noch nicht geboren sind, aber noch in diesem Jahr zur Welt kommen, sollen profitieren, wie das Bundesfamilienministerium jetzt mitgeteilt hat. Ministerin Franziska Giffey (SPD) sprach von einem „guten Tag für Familien“. Das Ergebnis des Koalitionsausschusses sei ein großer familienpolitischer Erfolg, der zeige, dass das Wohl der Familien auf der Prioritätenliste weit oben stehe.

Allerdings gibt es wegen des Kinderbonus auch Kritik aus den Reihen der Opposition. Aus Sicht der Grünen sei er lediglich ein "Trostpflaster", der viele Familien zwar kurzfristig freuen werde. Eltern bräuchten aber finanzielle Sicherheit für die gesamte Zeit der Krise. Die Linke begrüßte den Bonus grundsätzlich, forderte aber zusätzliche Hilfen für besonders einkommensschwache Familien. „Familien, die täglich jeden Cent zwei Mal umdrehen müssen, bringt eine Einmalzahlung dauerhaft keine Verbesserung“, betont Parteichefin Katja Kipping.

In erster Linie Konjunkturimpuls

Franziska Giffey verteidigt unterdessen die Maßnahme im „ARD-Morgenmagazin“. Die 300 Euro seien ein zusätzlicher Bonus, der natürlich als Konjunkturimpuls gedacht sei und nicht als stressnehmender Faktor. Er sei eine zusätzliche Unterstützung für Familien, um Kaufkraft zu steigern.
Beim Konjunkturpaket handelt es sich indessen bis dato nur um ein Papier der Regierung, das Bundestag und Bundesrat noch verabschieden müssen. Erst dann werden die Beschlüsse gültig.