Krank zur Arbeit mach keinen Sinn. Copyright by deagreez/fotolia
Krank zur Arbeit mach keinen Sinn. Copyright by deagreez/fotolia

Als Grundlage für ihren Bericht haben die Wissenschaftler im Frühjahr 2018 etwa 2000 repräsentative Personen zwischen 16 und 65 Jahren befragt. 

Berufliche Belastung führt zu seelischen Problemen

Fast ein Drittel aller Befragten gaben an, dass sie sich ausgebrannt und lustlos fühlen. Sogar 45% schilderten regelmäßige Erschöpfungszustände. Und ebenfalls jede*r Dritte klagte über Schlafstörungen. Dabei erklärte die Mehrheit der Befragten, dass diese Probleme auf die Anforderungen bei der Arbeit zurückzuführen seien.

Viele gehen krank zur Arbeit

Der ärztliche Ratschlag, sich auszukurieren und nicht zur Arbeit zu gehen, fruchtet häufig wenig. Vielmehr erschienen 20% am Arbeitsplatz, obwohl sie arbeitsunfähig waren.

Wie Arbeit aussehen sollte

Vor allem sind es zwei Wünsche, die Arbeitnehmer*innen an ihre Arbeit haben:

  • gesunde Arbeitsbedingungen

und

  • sinnvolle Tätigkeiten.

Für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen sprachen sich 94%, für sinnvolle Arbeit 93% aus. Dagegen folgt der Gesichtspunkt „Hohes Einkommen“ mit 60,6% überraschenderweise erste auf Platz 13.

Bei sinnloser Arbeit leiden Körper und Psyche

Arbeitnehmer*innen, die das Gefühl haben, eine sinnvolle Arbeit zu verrichten, fehlen im Schnitt 9,4 Tage im Jahr wegen Krankheit. Dagegen liegt die Quote bei Arbeiten, die die Betroffenen als sinnlos empfinden, bei 19,6 Tagen im Jahr. 

Das Betriebsklima ist (mit-)entscheidend

Ein ganz wesentlicher Aspekt für die Frage, ob Arbeit als mehr oder weniger belastend erscheint, ist, ob sich Arbeitnehmer*innen an ihre Arbeitsplatz wohlfühlen.

Fast alle (98%) waren der Ansicht, dass ihnen das soziale Klima am Arbeitsplatz wichtig sei. Aber auch 93% erklärten, eine gute Beziehung zur*m Vorgesetzten habe einen wichtigen Einfluss auf das Wohlbefinden.

Tatsächlich jedoch erleben nur 78% ein positives Betriebsklima. Das wirkt sich ebenfalls negativ auf die Anzahl der Fehltage aus.

Chefs sind in der Pflicht

Der Vorstandsvorsitzende des AOK Bundesverbandes sieht nach den Ergebnissen des Fehlzeiten-Reports vor allem Vorgesetzte gefordert. An ihnen liege es, ein positives Betriebsklima zu schaffen und so dazu beizutragen, die krankheitsbedingten Fehlzeiten zu vermindern.