Copyright: Anna Cor
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So langsam habe ich mich an die Zeit im Büro gewöhnt. Ich kenne die meisten Gerüche und Geräusche. Doch heute ist plötzlich alles anders!
Frauchens Kollegin hat eine neue Pflanze mitgebracht. Die sieht aus wie ein Stück von einer Tanne. Und es stecken Kerzen drin. Das Nadelding riecht und die Kerzen auch. Ein Mann aus dem Büro hat einen Zweig an die Decke gehängt, und der andere Mann hat gekichert wie ein Mädchen. Spinnen die jetzt alle?

Auch das Futter hat sich geändert. Auf einem großen Teller liegen ganz viele Hundekekse. Zumindest sehen sie so aus. Sie riechen aber anders. Und Frauchen hat gesagt: „Die sind nicht für Dich, Mimi“. Gemein! Alle nehmen sich immer was von dem Teller, wenn sie daran vorbeigehen.
Noch schlimmer finde ich das neue Getränk. Den Geruch von dem dunklen Zeug, das die Menschen sonst immer trinken, mag ich auch nicht. Aber das neue warme Zeug stinkt irgendwie nach Wald. Und dem roten Zeug, was Frauchen manchmal abends trinkt.

Am allerschlimmsten ist aber der Krach! Den ganzen Tag ein Gedudel, das mir in den Ohren weh tut. Aber keinen kümmert es! Oder doch?
Ich schöpfe Hoffnung, als der Chef ins Büro kommt. Er schaut sich um, und sein Gesicht sieht überhaupt nicht nach Freude aus. Hurra! Bitte sag, dass das Nadelding und all die anderen komischen Sachen wegmüssen. Schließlich ist der Chef hier der Bestimmer, so wie Frauchen (und manchmal auch Herrchen) bei mir. Er schimpft ein wenig, aber was passiert, enttäuscht mich bitter: Die Kollegin pustet die Kerzen aus. Von Brandgefahr ist die Rede. Alles andere scheint in Ordnung zu sein. Zumindest, solange sich keiner gestört fühlt. Sagt der Chef. Haaaaalo, ich bin auch noch da und ich fühle mich sehr gestört. Danach fragt aber wieder keiner. Tierquälerei!

Heute bin ich richtig froh, aus dem Büro raus zu kommen. Dann die Überraschung: Alle haben mich bei der Arbeit so lieb, dass sie extra einen Baum für mich direkt vor das Haus gestellt haben. Ich bin begeistert und will den Baum schnell mal testen. Aber als ich mich hinhocke, wird Frauchen ganz aufgeregt. Und wieder heißt es: „Der ist nicht für Dich, Mimi“. Jetzt bin ich aber wirklich beleidigt und muss mir gut überlegen, ob ich hier jemals wieder hinkomme...

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