Stefan Körzell bei der Themenwerft
Stefan Körzell bei der Themenwerft
Fachkräftesicherung mit Nachhaltigkeit

Nicht den Fachkräftemangel beklagen,
sondern Fachkräftesicherung proaktiv gestalten

Wenn auch die Fachkräftesicherung auf den ersten Blick weder ein arbeits- noch sozialrechtliches Thema ist, hat sich unsere Veranstaltungsreihe Themenwerft in die Diskussion eingemischt. Einerseits erwartet die DGB Rechtsschutz GmbH in den nächsten 10 Jahren ein tiefgreifender Generationswandel, andererseits Aus- und Weiterbildung das Zukunftsthema. Aber fern der Diskussion zum drohenden oder  doch nur vermeintlichen Fachkräftemangel muss die Fachkräftesicherung praxistaugliche Rezepte anbieten.

Die Themenwerft am 09.07. 2015 in Berlin/Pichelssee hat genau das hervorgebracht, nämlich Impulse, wie sich Know-how und Kompetenzen im Unternehmen sichern lassen. Erste Beiträge zu einer fruchtbaren Diskussion kamen dabei von den Podiumsgästen. Außer Adriane Nebel von der Handwerkskammer Berlin und dem Experten Prof. Dr. Gerhard Syben haben wir an diesem Abend Stefan Körzell vom DGB Bundesvorstand begrüßt. Ganz interessant war seine bildungs- wie gesellschaftspolitische Sicht auf die Fachkräftesicherung. Dies wurde besonders deutlich als es um das Fördern und Fordern ging. Erst mit einem klaren Konzept sowie einem verbindlichen Bekenntnis zur Bildungsförderung kann die Bundesrepublik Deutschland ihre Position in einer globalisierten Wirtschaft behaupten. Dass das Ganze dann ebenfalls praxistauglich sein muss, versteht sich für Stefan Körzell von selbst.

Prof. Dr. Syben hatte mit seiner Darstellung zu Erfolgsfaktoren der Fachkräftebindung, wozu u.a. die „gute Arbeit“ und die Wertschätzung gehören, die Diskussion direkt zu Beginn auf den Punkt gebracht. Adriane Nebel konnte aus der aktuellen Bildungsarbeit ihrer Handwerkskammer neuste Entwicklungen beisteuern. Beide Diskutanten machten jedoch auch klar, dass Erneuerung, Innovation und Ideen gefordert sind, wenn angehende Fachkräfte und Arbeitsmarkt zusammenfinden sollen. 

Im Publikum waren unterschiedliche Gewerkschaften vertreten. Jörg Butzke, Betriebsrat bei Daimler und IG Metall-Mitglied, interessierte vor allem, wie künftig technisches Grundverständnis zu vermitteln sei. Während Erhard Strobel; Bezirksleiter der IG BAU, ein Gegensteuern einforderte in Bezug auf das Ausbluten des Fachkräftemarktes. Die Kostenorientierung der Bauträger, die zu Lasten der Qualität erfolgt, wird nachhaltig der qualifizierten Wertarbeit schaden. 

Es ist unabdingbar, dass die Gewerkschaften und die Kammern gemeinsam weitere neue Ansätze zur Fachkräftesicherung auf den Weg bringen müssen. Vor allem in Hinblick auf die Qualifizierung von Ausbildungsleitern gilt es einzuwirken, denn sie sind eine ganz besondere Schnittstelle bei der Sicherung des Fachkräftepotenzials.

Das Thema sowie die Diskussionen waren an diesem Abend heißer als das kleine Sommertief am Pichelssee. So blieben die meisten Gäste dann noch lange auf der schönen Veranda des GJEW.

Die nächste Themenwerft findet am 15.10.2015 („Zeitarbeit – Quo vadis – Wohin führt der Weg?“). Informationen zu unseren Veranstaltungen sind auf unserer Internetpräsenz unter Veranstaltungen zu finden, wie auch auf "DGB Rechtsschutz bei Facebook").  

 

Die Pressenotiz zur "Themenwerft" Fachkräftesicherung – aber wie? hier zum Download