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DGB Bundeskongress wird seinem Motto gerecht

Der 21. Bundeskongress des DGB ist nach fünf intensiven und arbeitsreichen Tagen zu Ende gegangen. Die Delegierten haben mit ihren Beschlüssen nicht nur die Vision einer fairen Arbeitswelt entworfen, sondern auch klar benannt, wie diese konkret umzusetzen ist.

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Das Leitmotiv des 21. Parlaments der Arbeit lautete: „Solidarität – Vielfalt – Gerechtigkeit“. Dem DGB ist es gelungen, diese Werte auf seinem Kongress mit Leben zu erfüllen. Dies gilt sowohl für die diskutierten Inhalte als auch für die Art des Umgangs miteinander.

Das Kulturprogramm

Bereits der Auftakt der Veranstaltung machte deutlich, dass sich der Deutsche Gewerkschaftsbund Vielfalt auf die Fahnen geschrieben hat. Besser als Worte brachte dies die Gruppe URBANATIX zum Ausdruck (mehr über Urbanatix bei Wikipedia), deren Performance die Delegierten mit ebenso lautstarkem wie verdientem Beifall belohnten. 

In der Street Art Gruppe, die sich im Jahr 2009 gegründet hatte, tanzten und sangen junge Menschen aus aller Herren Länder.

Die URBANATIX Story

Als sich im Jahr 2007 abzeichnete, dass das Ruhrgebiet im Jahr 2010 Kulturhauptstadt wird, entstand in der Bochumer Veranstaltungsagentur DACAPO die Idee, junge Streetart-Talente der Region mit Ausnahmekünstlern der modernen, internationalen Artistenszene zusammenzubringen, um für RUHR.2010 mit innovativer Bewegungskunst eine junge und lebensnahe Show zu produzieren. 

Nach den ersten Castings im Frühjahr 2009 wurde im Rahmen des Projektes URBANATIX ein Showteam aus circa 45 jungen Street-Artisten im Alter von 16 bis 25 Jahren zusammengestellt, das fortan auf ein großes Ziel zuarbeitete: Die große Showproduktion mit internationalen Ausnahmeartisten in einem der renommiertesten Festspielhäusern Europas – der Bochumer Jahrhunderthalle. Trainiert wurde unter Anleitung von professionellen Trainern, Choreographen und internationalen Artisten in einem 14tägigen-Trainingscamp und in wöchentlichen Trainingseinheiten in der URBANATIX Trainingslocation »Marienkirche«.

Darauf folgte die Rockformation „Rainer von Vielen“ mit ihrem Song „Empört euch!“ (Text: Empört Euch)die Stimmungslage von Delegierten und Gästen auf den Punkt brachte.

Wahl des Bundesvorstandes

Bei den turnusgemäß durchzuführenden Wahlen zum Bundesvorstand sprachen die Delegierten Reiner Hoffmann für weitere vier Jahre das Vertrauen aus. 

Auch den übrigen geschäftsführenden Bundesvorstand, bestehend aus der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Elke Hannack und den weiteren Vorstandsmitgliedern Stefan Körzell und Annelie Buntenbach bestätigten sie mit beeindruckenden Wahlergebnissen. 

Das zeigt, dass die Leitung des Deutschen Gewerkschaftsbundes auf dem richtigen Weg ist, den sie nach dem Wunsch der Delegierten fortsetzen soll.

Die Politik erweist dem DGB seine Referenz

Hätte es eines Beweises dafür bedurft, dass der DGB eine gewichtige Rolle in der politischen Auseinandersetzung innehat, wäre er dadurch erbracht, dass ihm Politiker*innen Der ersten Reihe ihre Aufwartung machten. 

Neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sprachen unter anderem die Vorsitzenden der Linkspartei und der SPD, Bernd Riexinger und Andrea Nahles zu den Delegierten. Dadurch wurde deutlich, dass der Deutsche Gewerkschaftsbund mit den politischen Entscheidungsträgern jederzeit im Gespräch ist.

Wegweisend war insoweit, dass sich der DGB nicht auf das Format der Grußworte beschränke, sondern stattdessen zu Diskussionsrunden eingeladen hatte, so dass die Standpunkte direkt aufeinandertrafen.

Dies galt auch für die Talkrunde mit internationalen Gästen, in der Laurent Berger, Generalsekretär der Confédération française démocratique du travail (CFDT), Sharan Burrow, Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB), Luca Visentini, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), Albert Kruft, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrat Solvay Deutschland und Bianca Cucinello, Stellvertretende Vorsitzende des Europäischen Betriebsrates Groupama miteinander diskutierten.

Praktizierte Solidarität

Das Solidarität für den DGB nicht nur ein inhaltsleeres Schlagwort ist, zeigt sich unter anderem daran, dass zahlreiche internationale Gäste geladen und gekommen waren. So machte der Deutsche Gewerkschaftsbund deutlich, dass nur ein gemeinsames und solidarisches Zusammenwirken Erfolge im Kampf um gute Arbeitsbedingungen bewirken kann.

Ein konkreter Akt gelebter Solidarität stellte die Resolution für die Beschäftigten und Betriebsräte von Deliveroo dar. Der Lieferdienst beutet seine Beschäftigen in besonders drastischer Weise aus und geht gegen gewählte Betriebsräte vor. Der geschasste Betriebsratsvorsitzende Orry Mittenmeyer sprach unter großem Beifall zu den Delegierten.

Darüber hinaus kam in allen Redebeiträgen während des Kongresses deutlich zum Ausdruck, dass die gewerkschaftlichen Kräfte zusammen stehen müssen, soll sich die Gesellschaft in Richtung von gerechteren Arbeitsbedingungen verändern.

Inhaltliche Diskussion

Zur Frage, wie sich der DGB in der Zukunft politisch positionieren soll, fand eine lebhafte Diskussion der eingebrachten Anträge statt. Den umfassenden Leitantrag des Bundesvorstandes zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Demokratie in Deutschland und Europa nahm der Kongress einstimmig an. 

Auch im Übrigen folgten die Delegierten nach ausführlichen Diskussionen im Wesentlichen den Vorschlägen der Antragsberatungskommission zu Anträgen, die teilweise den Leitantrag konkretisierten.

Faire Gestaltung des Arbeitslebens

So setzte sich der Kongress für eine faire Gestaltung der Arbeitszeit und eine Abschaffung missbräuchlicher Arbeitszeitgestaltungen ein, ebenso für einen modernisierten Beschäftigtendatenschutz.

Auf Antrag des Bundesjugendausschusses beschloss der Kongress die Forderung nach einer Mindestausbildungsvergütung; auf Antrag des Bundesfrauenausschusses nach einer Novellierung des Gleichbehandlungsgesetzes und Geschlechterquote. 

Außerdem nahm der Kongress einen gemeinsamen Antrag von ver.di, GEW, GdP und EVG an, der die volle Koalitionsfreiheit für Beamtinnen und Beamten fordert. Das Bundesverfassungsgericht wird am 12. Juni entscheiden, ob das bisher bestehende Streikverbot unter dem Gesichtspunkt internationaler Vorgaben noch zu halten ist.

Vernetzung von Kolleg*innen

Ein Zweck gewerkschaftlicher Großveranstaltungen ist auch, den Kolleginnen die Möglichkeit einzuräumen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Dazu bestand beim Bundeskongress erfreulich viel Gelegenheit. Ob zwischendurch „ auf dem Gang“ oder während der Gewerkschaft – und Parteiabende: immer gab es die Gelegenheit, die Erfahrung zu machen, dass man nicht alleine steht, sondern Teil einer großen, vielfältigen und solidarischen Gemeinschaft ist.

Unsere Beiträge zum 21. Parlament der Arbeit - DGB-Bundeskongress 2018

Der Kongress ist eröffnet!

Bundespräsident Steinmeier fordert Ethik der Digitalisierung

Regierender Bürgermeister stellt auf Berliner Situation ab.

21. DGB – Bundeskongress - Tag der Wahlen!

Grundsatzrede des DGB-Vorsitzenden

Podiumsdiskussion mit viel Politprominenz

Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf dem DGB Bundeskongress

DGB beschließt Leitantrag

DGB fordert Mindestausbildungsvergütung

Rund 400 Delegierte des 21. Bundeskongresses solidarisieren sich mit den Beschäftigten und Betriebsräten von Deliveroo

Arbeitsminister Heil bietet DGB Zusammenarbeit an

DGB für bessere Durchsetzung von Arbeitnehmerrechten

Für ein demokratisches Berufsbeamtentum: DGB fordert volle Koalitionsheit für Beamtinnen und Beamte

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Videos vom 21. Parlament der Arbeit - DGB-Bundeskongress 2018
(Quelle bundeskongress.dgb.de/bilder-und-videos)

Kongress Highlights vom ersten Tag, 13. Mai

Hinter den Kulissen: Unterwegs auf dem Kongress

Grundsatzrede des DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann

Kongress Highlights vom zweiten Tag, 14. Mai 

Hinter den Kulissen: Mit Ralf Köpke durch den Wahltag

Kongress Highlights vom dritten Tag, 15. Mai

Hinter den Kulissen: Erfahrungen mit Gewalt im Dienst

Hinter den Kulissen: Internationale Gäste beim Kongress

Kongress Highlights vom vierten Tag, 16. Mai

Das Team der Onlineredaktion:

Hans-Martin Wischnath, Till Bender, Michael Wanner,
Frank Ott, Dietmar Christians und Werner Bünnagel

verabschiedet sich mit diesem Beitrag von der Berichterstattung des 21. Parlament der Arbeit - DGB-Bundeskongress 2018