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150 Jahre Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
150 Jahre Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Teamleiter Manfred Frauenhoffer (DGB Rechtsschutz-GmbH, Berlin) im Gespräch mit NGG-Jurist Stefan Soost
Anlässlich ihres 150jährigen Bestehens lud die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten zu einem Hoffest nach Berlin.
Dort empfing sie nicht nur die gewerkschaftliche Prominenz, sondern auch Vertreter der Bundespolitik, wie etwa Festrednerin Andrea Nahles. Auch die DGB-Rechtsschutz GmbH gratulierte.
Festrednerin Andrea Nahles erinnerte an die Wurzeln der Gewerkschaft, die 1865 in Leipzig von Zigarrenarbeiter*innen gegründet worden war.
Seit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Cigarrenarbeiter-Vereins sei man weit gekommen: Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, Arbeitsschutz, die 5-Tage-Woche, Mitbestimmung – für all das haben starke und solidarische Gewerkschaften wie die NGG erfolgreich gekämpft.
Gleichzeitig kündigte die Bundesarbeitsministerin an, Leiharbeit und Werkverträge zu regulieren, um Missbrauch einzudämmen.
Die NGG-Vorsitzende Michaela Rosenberger erinnerte an die Erfolge der NGG: Von den Vorreiter-Tarifverträgen zur 40 Stunden-Woche in den 60er Jahren, über den ersten einheitlichen Entgelttarifvertrag für Arbeiter und Angestellte 1974, über die Vorruhestandsregelung für ältere Beschäftigte in den 80er Jahren bis hin zur erfolgreichen Kampagne für den gesetzlichen Mindestlohn.
Diesen bezeichnete sie als historisches Ereignis, dankte Andrea Nahles ausdrücklich für die zügige Umsetzung des Gesetzes und betonte: „Der Mindestlohn ist aber nur ein Schritt auf dem Weg zu ‚Guter Arbeit‘. Seit vielen Jahren missbrauchen immer mehr Unternehmen auch in Teilen der Ernährungsindustrie, vor allem der Schlachtindustrie, Werkverträge mit ausländischen Firmen. Damit werden Löhne gedrückt und Schutzbestimmungen des Arbeitsrechts unterlaufen. Belegschaften werden gespalten. Hier besteht Regelungsbedarf. Wir fordern eine klare Abgrenzung von Werkverträgen und Leiharbeit. Betriebsräte müssen mehr Mitspracherechte bei der Einstellung von Werkvertragsarbeitnehmern erhalten.
Im Anschluss an die Festreden blieb genügend Zeit, miteinander nicht nur über die vergangenen Erfolge, sondern auch über die zukünftigen Aufgaben ins Gespräch zu kommen. Die lockere Atmosphäre des Hofes trug ebenfalls zum Gelingen dieses Festes bei. Für die DGB Rechtsschutz-GmbH überbrachte der Berliner Teamleiter Manfred Frauenhoffer Glückwünsche.
